Wien - Australien, 2012 bis 2016
Abgereist sind wir am 9 April 2012. Fast direkt vor unserer Haustür gings los. Die letzten Kleidungsstücke haben wir mit dem Fahrrad zum Schiff gebracht. Nach einer kalten Nacht im Yachthafen Kuchelau, der gleichzeitig auch der Bauplatz für unsere ANGICAMARO war, starten wir zu unserer ersten Etappe. Die Donau von Wien ans Schwarze Meer. Nicht nach Sulina sondern den landschaftlich viel schöneren St. Gheorghes Arm. Danach durch das Schwarze Meer. Sowohl an den Städten und Dörfern an der Donau als auch an der Schwarzmeerküste erleben wir k&k vom Feinsten - Kulinarik und Kultur.
Weiter durch den Bosporus - Europa rechts, Asien links, Istanbul, die 13 Mio Metropole gerade voraus. Ursuper.Die Ägäis zuerst entlang der türkischen Küste bis in den Golf von Fethye und zum Saisonabschluss Marmaris, wo wir überwintern. Ab März 2013 Mittelmeer. Erst Kreta, wo wir ein Monat bleiben, weil es uns so gut gefällt, dann die Kykladen, die wir nicht mehr missen wollen, durch den Kanal von Korinth ins, weil schon Hochsaison, vollkommen überlaufene Ionische Meer. Weiter durch die Straße von Messina zu den Liparischen Inseln. Über Sardinien und die Balearen ans spanische Festland, wo wir von La Linea bei Gibraltar auch Andalusien ausgiebig bereisen. In Gibraltar packt uns das Atlantikfieber. Erste große Überfahrt auf die kanarischen Inseln. Ankommen in La Graciosa - immer noch einer der schönsten Plätze unserer Reise. Die kanarischen Inseln gefallen uns, vor allem Fuerteventura,, Gomera und El Hierro. Wir durchwandern die Insel La Gomera - ein Geheimtip für Wanderfreunde.
Auf den Kapverdschen Inseln hält es uns nicht lange. Die Überfahrt von den Kanaren auf die Kap Verden war die schlimmste unserer Reise. Hohe Wellen, viel Wind aus der Sahara, unser Schiff voll rotem Sand. Von Mindelo segeln wir in 15 Tagen nach Antigua, wo wir am 12.1.2014 um die Mittagszeit in Jolly Harbour ankommen. Postkartenidylle erwartet uns - türkises Wasser, blauer Himmel - "Herz was willst Du Meer". 2014 ist unser Karibikjahr. Die kleinen Antillen nach Süden bis Tobago, von dort über Bonaire und Curacao nach Kolumbien. Bleiben dort in der Marina von Sta. Marta für drei Wochen. Unvergesslich wird uns die fünftägige Wanderung durch Kolumbiens Dschungel in die verbotene Stadt bleiben. Und die Stadt Cartagena ist ebenfalls sehenswert. Von Kolumbien gehts weiter nach Panama. Erstes Ziel sind die San Blas Inseln. Wunderschön, nur sind die Kuna Indianer sehr aufdringlich, wenn es darum geht, ihre Molas zu verkaufen. Im März 2015 die große Entscheidung - Panamakanal ja oder nein. Ja. Erhebendes Gefühl, wenn sich die Tore der letzten Schleuse öffnen und der Pazifik vor einem liegt. Point of no Return. 2015 und 2016 werden die Pazifikjahre. Erst bleiben wir zu lange in den Las Perlas, die uns weniger gefallen haben. Gar nicht, eigentlich. Nicht nur wegen der Krokodile. Flauten in der Intertropischcn Konvergenzzone zwingen uns, einen "Emergency Stop" zum Dieselbunkern in Equador einzulegen. Wir bereuen ihn nicht. Es folgt der große Schlag durch den Pazifik. Die Marquesas sind unser Ziel, die wir nach 32 Tagen erreichen.Mystisch, fremdartig, Geruch nach Frangipani. Freundliche Menschen. So präsentieren sich die Marquesas - ob Hiva Oa, Nuku Hiva, Tahuata oder Oua Pou. Dann die Tuamotus - Südseeidylle. Tahiti, Moorea, Huahine und Bora Bora komplettieren das Sudseefeeling. Tonga wirkt fremdartig. Exotischer als Französisch Polynesien. Danach Fiji - traumhaft, durch die Inselwelt Fijis zu segeln und den Fijianern zu begegnen. Während unsere ANGICAMARO in Fiji auf uns wartet, erkunden wir Australien und Neuseeland per Flugzeug und Camper. Empfehlenswert. In Fiji, in der Vuda Marina übersteht unser Schiff auch den tropischen Zyklon Winston mit nur minimalen Schäden, die leicht behoben sind. In Vanuatu erleben wir noch mehr Ursprünglichkeit als in Tonga oder Fiji. Port Vila und Luganville präsentieren sich als moderne Städte mit guter Infrastruktur. Im Gegensatz dazu die kleineren Inseln - einfache, aber gepflegte Dörfer. Menschen, die dem Anschein nach immer fröhlich sind, auch wenn sie keine materiellen Güter in unserem Sinn haben. Die uns mit Früchten und Gemüse reich beschenken und sich im Gegenzug über alte T-Schirts, Angelhaken, Glühlampen und Zigaretten freuen. Die uns zu sich ins Dorf zum Laplap, dem traditionellen Gericht einladen und die neugierig snd und mehr über unsere Welt erfahren wollen.Nach 2 Monaten Vanuatu die letzte Etappe unserer Reise. 1050 Seemeilen nach Australien, Bundaberg. Leichter Wind, Flaute und Gewitterstürme kurz vor der australischen Küste wechseln ab. Bevor wir endgültig vom "Ausstieg aussteigen" erkunden wir noch 3 Wochen lang Queensland mit dem Camper und beim Heimflug legen wir noch einen 3-Tagesstop in Seoul ein.
Zum Abschluss noch ein paar "technische" Daten: Gesamt auf dem Wasser zurückgelegte Strecke: 21.339 SeemeilenMotorstunden: 1.585,7 (entspricht etwa 5.000 Seemeilen, davon 1.000 auf der Donau)Landkilometer: Australienrundreise: 11.000 km, Neuseelandrunde: 6.000 km