2. und 3. 6 2013 Palaia Epidhavros - Korfos – Korinth
Endlich geschafft. Seit Tagen bemühen wir uns um Funkkontakt auf Kurzwelle mit den Yachten Queen Nadine, Carioca, Sepia und Pipolder, jede in einer anderen Ecke der Ägäis. Heute, am 2.6. ist es endlich gelungen. Wir können die Sepia ganz deutlich hören und die Queen Nadine irgendwo tief im Rauschen versteckt, so daß Sepia uns als Relaisstation hilft (ist eine High Tech Art, Stille Post zu spielen).
Danach legen wir ab und fahren etwa 10 Meilen unter Motor nach Korfos. erst ankern, dann wird der Wind stärker und wir verlegen uns an den Steg.
Am Montag den 3.6. geht es zeitig in der Früh los. Richtung Korinth Kanal. Kurz nach 11:00 melde ich uns per Funk für die Durchfahrt an. Um 12.00 ist es soweit. Die Kanalgebühr ist bezahlt (183 EUR für 12m Schiffslänge) und wir werden aufgerufen. Aufregende 6 km. Imposant ragen neben uns die Wände 60 bis 70 Meter hoch empor. Vor uns eine gerade, 25m breite Fahrrinne, unter uns türkisfarbenes Wasser. Wir sind beeindruckt. Noch ein letzter Blick zurück in die Ägäis und dann ab ins Ionische Meer.
30. und 31.5.2013 Lavrion – Angistri – Palaia Epidhavros
Noch letzte kleine Besorgungen am 30. Vormittag und dann legen wir um 11:15 bei leichtem Seitenwind in Lavrion ab. Klappt hervorragend. Kurz nach dem Hafen setzen wir die Segel. Erstmal aufkreuzen mit Fock und Groß, danach schneller Halbwind mit allen 3 Segeln (Fock, Genua, Groß). Spannung dann beim Queren des Verkehrstrenngebietes nach Piraeus (Verkehrstrenngebiet = Einbahnregelung). Frachter und schnelle Fähren verlangen unsere größte Aufmerksamkeit. Nach etwa 40 Minuten sind wir durch. Uff…
Gerade recht zum Sundowner erreichen wir nach 50 Meilen unser Ziel für den 30.5. Eine schöne einsame Bucht zwischen den Inseln Angistri und Donusa. Es ist aber nicht alles Gold, das glänzt. Die Bucht ist tief und wir anken mit der gesamten Kette (75m) auf etwa 18 m Tiefe. Mitten in der Nacht kommt starker Schwell auf und macht das Liegen unmöglich. Um 2:15 am 31. 5. entscheiden wir die Bucht zu verlassen. Nach zwei Stunden unter Motor fällt unser Anker in der Bucht von Palaia Epidhavros und wir in tiefen Schlaf…
26. – 29.5.2013 Kea – Xeno – Lavrio
Die „MUCKs“ und wir haben das gleich Ziel – eine unbewohnte Bucht auf der Insel Xeno in den Petalischen Inseln. Am Weg dorthin fotografieren wir gegenseitig unsere Schiffe unter Segel. Mit dem Ergebnis des Fotoshootings sind beide Crews sehr zufrieden.
Die Bucht (eine Empfehlung von Doris und Ruedi) ist dann wunderschön. Glasklares Wasser und (fast) saubere Strände laden zum Schwimmen und zum Grillen (grillieren) ein.
Aber wir müssen weiter. Am 29. Legen wir ab Richtung Lavrion. Zuerst Wind bis 18 Knoten und dann Nichts, außer Schwell. Werden kräftig durchgebeutelt. Erst beim Anlegen kommt der Wind wieder. Das mit Böen bis 20 Knoten. Und von hinten, was das Anlegen nicht leichter macht.
Nach dem Ankommstdrink geht´s zum Bunkern in die „Großstadt“ Lavrion. Nach fast drei Monaten gemächlichem Inselleben ein Kulturschock. Wir sind froh, daß es gleich wieder weiter geht…
20.5.2013 Kythnos - Kea
Nach einem netten gemeinsamen Vormittag inklusive Frühstück, Laufrunde, Schwimmen und „Spa“ mit Sandra und Reini legen wir um die Mittagszeit ab. 19 Seemeilen ohne Wind, 2 mit Leichtwind und ein wenig Segeln. Haben Zeit, während der Fahrt zu lesen und zu entspannen. Annemarie bereitet dann noch Toast zu. Ein richtig gemütlicher Nachmittag. Legen dann längsseits an. Es dauert nicht lange, bis uns ein Hafenpolizist bittet, unsere Lage auf „römisch Katholisch“ zu ändern (vor Buganker mit Heckleinen). Machen wir natürlich.
16.5.2013 Kea – Kythnos
Kea verlassen wir bereits heute, weil für morgen (17.) Starkwind aus Süden angesagt ist, was bedeutet, daß wir aufkreuzen müssen, was bei starkem Wind immer ungemütlich ist.
Heute dagegen perfekter Segelwind, zwar auch von vorne, wir segeln mit der ganzen Wäsch‘ (Genua, Fock, Groß) und kommen schnell voran. Liegen nun längsseits an einem anderen Boot (nette Franzosen) wieder in Kythnos. Somit sind wir in den Kykladen einmal im Kreis gefahren (kommt aus dem altgriechischen „kyklos“, das sich von Uhr oder Kreis ableitet), wobei wir von 24 bewohnten Inseln immerhin 12 besucht haben.
12.5. – 15.5. 2013 Tinos – Andros – Kea
Dichter Regen prasselt am Morgen des 14.5. auf unsere ANGICAMARO hernieder. Wir fühlen uns fast nach Marmaris zurückversetzt. Kann ja auch gemütlich sein. Die Gemütlichkeit nimmt ein jähes Ende, als wir ein lautes Knirschen von der Ankerkette oder vom Anker vernehmen. Also rein ins Ölzeug und raus. Anker ist wegen Fähre und Seitenwind ausgebrochen. Motor starten, Gas nach vor und rein in die Heckleinen, Schiff vom Steg wegdrücken und dann die Ankerkette wieder spannen. Das Spiel wiederholt sich, geht aber nur bis zur Nachmittagsfähre gut. Gleichzeitig mit der Fähre nimmt auch der Wind zu. Bis zu 30 Knoten messen unsere Nachbarn Inge-Lisa und Martin. Die beiden helfen uns auch, unser Schiff längsseits zu ziehen, was bei den Sturmböen Schwerarbeit ist. Und den Anker müssen wir auch draußen lassen, weil wir Angst haben, daß uns der Seitenwind beim Anker auf gehen in unser Nachbarschiff, die Nausikaa treiben könnte. Anschliessend verändern auch Inge-Lisa und Martin mit unserer Hilfe die Lage der Nausikaa. Gehen ebenso längsseits wie wir.
Begonnen hat alles am 12. mit einer windlosen Überfahrt von Tinos nach Andros, Hafenstädtchen Gavrio. In Gavrio gelingt uns ein perfektes Anlegemanöver mit Anker raus, zurückfahren zum Kai und dann Heckleinen – Martin und Inge-Lisa nehmen unsere Leinen am Kai entgegen, sie sind bereits eine Stunde vor uns hier aus Tinos angekommen.
Dann am 13. Besichtigung der Chora von Andros mit dem Bus. Drei mal wurden wir innerhalb von drei Stunden in der Chora von Gewittern heimgesucht. Unterstand immer in einem anderen Beisl. Zuerst noch Heiße Schokolade, dann schon ein Bier und zum Schluß, im dritten dann Hauswein mit Mezes…
Nach dem Ausflug in die Chora wäscht Annemarie dann noch. Da es aber zu regnen beginnt, und der Regen die ganze Nacht anhält, und noch bis zum 14. nachmittag dauert, wird die Wäsche nicht trocken, und wir beschließen, in Gavrio zu bleiben. Mit eingangs beschriebenen Folgen…
15.5.: Abwarten bis alle 4 Fähren wieder weg sind, dann bergen wir unseren Anker. Funktioniert super - nur als der Anker dann heroben war, haben wir nicht schlecht gestaunt: ein Riesen Stein ist im Anker gelegen als wär unser Anker eine Baggerschaufel. Auf der Überfahrt nach Livadi, Kea ist dann Leichtwindsegeln angesagt. Als ich den Gennaker setzen will, dreht der Wind und wir räumen den langen Schlauch nur hin und her. Jetzt liegen wir wieder mit Buganker und Heckleinen am Kai. Hoffentlich hält der Anker diesmal besser….
9.5.2013 Mykonos – Tinos
12 Seemeilen Genußsegeln. Fock und Reff im Groß machen uns zwar bei 3 – 4 Bft. Wind nicht sehr schnell, aber es geht gemütlich mit bis zu 5 Knoten voran. Von Mykonos bis Tinos auf einem Bug. Bevor wir ablegen, muß ich aber noch tauchen. Ein Plastiksack hat sich in der Schraube verfangen. Das Wasser ist noch etwas frisch…
7.5.2013 Siros – Mykonos
Zwei Tage in der „Großstadt“ Ermoupolis (Siros) reichen. Bei starkem Seitenwind legen wir ab. Es war ein schwieriges Manöver. Annemarie mußte fast eine Leine abschneiden, die sich in einem rostigen Eisenring verklemmt hat. Mit der Hilfe von zwei anderen Seglern (haben uns schon bem Anlegen geholfen, dürfen das also auch beim Ablegen) gelingt es uns aber, ohne Schnitt freizukommen. Wäre auch schade um die Leine gewesen.
Am Weg nach Mykonos dann das immerwährende Spiel – Segel raus, Wind weg, Segel weg, Wind wieder da und dann gleich mit 5 bis 6 Bft. Da rauscht es (wieder unter Segel) dahin bis wir Dilos querab haben (kleine Insel vor Mykonos, war in der Antike sehr wichtig). Kurz vor dem Ziel (Mykonos Marina) Wind wieder weg. Und während des Anlegemanövers dann mit 30 Knoten wieder da…
5.5.2013 Kythnos - Syros
Die Aufregung ist groß, weil wir weg wollen. Wir sind nämlich das erste Schiff in einem 3er Paket und beide anderen Schiffsbesatzungen haben ausführlich Ostern gefeiert. Etwas verschlafen lassen sie uns dann um etwa 10:00 aus dem Packerl raus. Die Überfahrt von Kythnos nach Syros war dann echt klass. Keine Welle, genügend Wind, erst für Groß, Genua und Fock, dann nur mehr Groß und Fock. Später wieder kein Wind, also Motor. Frischt dann aber wieder auf. Natürlich beim Anlegen, sodaß wir wieder richtig arbeiten müssen. Unter Mithilfe eines französischen Seglerpaares gelingt es ganz gut…
30.4.2013 Paros – Kythnos
Diesmal brechen wir zeitig auf. Aufkreuzen steht am Programm. Und das kann dauern. Tut es auch. Kurz nach der Ausfahrt von Paros setzen wir die Segel. Genua und Groß, dann auch noch die Fock. Wir zischen dahin. Allerdings frischt der Wind auf und wir werden immer schiefer (kommt Schiff von schief?), also erst einmal Fock wieder weg. Hilft kurzfristig. Werden auch nicht spürbar langsamer. Wind frischt auf – Fock wieder raus und Genua weg. Nun auch Wind weg, also alle Segel weg und Maschine rein. Später kommt der Wind wieder und das Spiel mit Genua, Fock, Groß, einreffen, ausreffen, einreffen beginnt wieder. Dann mit Motor in den Hafen…
24.4.2013 Skhinousa – Naxos
Eigentlich wollten wir gestern (23.) mit der Fähre von Skhinousa nach Koufonisi (beides Inseln der kleinen Kykladen). Haben auch unsere Rucksäcke mit Schlafsack, Zelt und anderen Utensilien gepackt, damit wir das Fest des Agios Georghious dort feiern können und am 24. (heute) mit der Fähre wieder zu unserer ANGICAMARO kommen. Denkste. Waren schon auf der Fähre, als uns der Ticketmann mitteilt, daß unser Schiff hier nicht stehen bleiben kann, weil in der Nacht das Wasserschiff kommt (was bedeudet, daß die Insel „aufgetankt“ wird - viele Inseln der Kykladen haben kein eigenes Wasser). Müssen von der Fähre runter und in der Bucht ankern. Natürlich ist die Fähre weg, bis wir das Manöver abgeschlossen haben.
Also nix Koufonisia sondern gleich Naxos, auf eigenem Kiel …
22.4.2013 Ios - Skhinousa
Schon 2008 hat mir Ios gut gefallen. Damals war ich mit meinen Freunden Christian, Fredi und Joachim hier .Allerdings nur für eine Nacht. Nun hatten Annemarie und ich mehr als eine Woche Zeit, die Insel zu erkunden. Ios ist wunderschön, trotzdem zieht es uns weiter.
Bei vorhergesagten 10 bis 15 Knoten Wind verlassen wir den Hafen. Wie fast immer stimmt die Vorhersage mit dem wahren Wetter nicht zusammen. Draußen erwartet uns dann Nordwind mit etwa 20 Knoten, natürlich von vorne. Aufkreuzen ist angesagt. Immer wieder bremsen uns die Wellen. Zuerst einmal Höhe schinden. Höhe schinden ist zuerst angesagt. Es spritzt. Es krängt. Es ist ungemütlich. Vier lange Stunden. Dann endlich haben wir die nördlichste Landspitze von Ios querab, sodaß wir den Kurs ändern können. Ab nun geht’s mit einem schnellen Halbwindkurs weiter. es wird wieder gemütlicher an Bord…
Zwischendurch haben wir auch noch kurzen Funkkontakt mit Ed von der Angel Louise. Ed and Sue haben wir in Marmaris kennengelernt. Sie sind ebenfalls nun in der Ägäis unterwegs.
9. – 12. 3.2013 Marmaris – Agion Nikolaios (Kreta)
Unser Abschied aus Marmaris konnte theatralischer nicht sein. Alle unsere Seglerfreunde waren da, um uns noch zu winken. Ruedi von der Muck hat das Auslaufen mit Musik von Vangelis (1492 – Soundtrack zum gleichnamigen Film über Christopher Columbus) begleitet. Erster Weg zum Zoll nach Marmaris um auszuklarieren. Hat prima funktioniert.
Dann nach Rhodos. Viel Regen und kaum Wind. Nach etwa 4 Stunden sind wir da. Einklarieren in Griechenland war nicht, weil Sonntag. Auch sonst kümmert sich niemend im Hafen um uns. Nach einer kurzen Besichtigung der ausgestorbenen Altstadt, Mythos statt Efes und Gyros statt Kebab gehen wir schlafen.
Tags darauf geht’s los Richtung Kreta.
Wir hatten zuerst mal keinen Wind, gegen Abend, kurz vor Sonnenuntergang allerdigs schon. Aber schon kurz nach dem Setzen der Segel, knapp nach dem „Sundowner“, war im Motorraum ein komisches Schlagen zu hören. Beim Blick in den Motorraum ist mir kurz das Herz stehengeblieben. Die Wellenkupplung hat sich vom Getriebe getrennt und die Welle (durch die Schraube angetrieben) hat sich irgendwie herumgedreht.
Na gut - rauf und Groß geborgen, Genua weg und dann Fahrt raus, damit sich das Ding aufhört zu drehen. Glück im Unglück: das Wasser war recht flach, somit konnte ich die Geschichte schnell und ohne blaue Flecken reparieren...
Dann erst mal weiter unter Motor in die Nacht hinein. Annemarie hat sich in ihrer ersten Nachtschicht von 23:00 bis 02:00 tapfer geschlagen. Danach habe ich übernommen. Achterlicher Wind mit manchmal mehr wie 30 Knoten hat uns vorwärtsgeschoben. Leider ist mit dem Wind auch eine ziemlich grobe See entstanden und Annemarie hat das gar nicht gut bekommen. Unserem Cockpittisch und der großen Stabantenne auch nicht. Eine Welle hat mich quer durch das Cockpit geschleudert und dabei hab ich den Tisch ausgerissen. Und irgendwann in der Nacht ist auch der Antennefuß gebrochen. Dürfte sich um einen Materialfehler handeln. Die Antenne haben wir am Morgen gesichert und vor dem Einlaufen in den Hafen geborgen.
Da aller guten Dinge drei sind, war aber auch schon Schluss und der Rest war dann nur mehr ungemütlich, aber nicht spektakulär, Wind ist zurückgegangen und somit sind wir dann unter Motor mit ziemlichem Geschaukele nach Sitia gefahren.
Nach einem guten Abendessen in einer Taverne am Hafen fallen wir um 20:00 hundemüde in unsere Kojen. Endlich ausschlafen.
Nachdem der Wetterbericht leichten Wind (max. 15 Knoten, Böen bis 22) aus einer günstigen Richtung vorhersagt, laufen wir um etwa 11:30 Richtung Ag. Nikolaios aus.Denkste. Der Wind hat den Wetterbericht nicht gelesen. Wenig segeln, viel Motor und bei der Ansteuerung unseres Zielhafens dann 30 bis 40 Knoten Wind, natürlich auf die Nase. Das Anlegen war dann auch nicht ganz einfach.