8.3.2015 Letzte Etappe vor dem Panamakanal oder „Shit Happens“


Einfahrt in den Hafen von Colon

Als wir in Portobelo den Anker lichten, bläst es mit bis zu 25 Knoten aus Nord-Nordöstlicher Richtung. Unser Kurs ist Südwest. Na passt ja fast. Als wir dann die Bucht verlassen, frischt der Wind auf und die hohe Welle überrascht uns. Ein wilder Ritt bei 2 bis 3 Meter hohen Wellen und etwa 30 Knoten wahrem Wind ist angesagt. Positiv, daß die ganze Geschichte nach etwa 2 1/2 Stunden erledigt ist und wir hinter dem mächtigen Wellenbrecher einlaufen, der Colon und die Nordseite des Panamakanals vor den Wellen des Atlantik schützt. Immer noch bläst der Wind mit 20 bis 30 Knoten, aber die Welle ist weg. Kurz vor der Einfahrt in die Marina bergen wir unsere Fock und unter Motor legen wir die letzten Meter zu unserem Liegeplatz zurück. Den haben wir per Funk zugewiesen bekommen. Ruedi von der Muck funkt uns an und zeigt uns den Steg und weist uns ein. Alles Paletti – bis wir in die Steggasse einbiegen. Ab dann beginnt das Hafenkino und wir sind die Hauptdarsteller. Beim Einbiegen in unseren Liegeplatz bricht die obere Führungshülse des Gasbowdenzuges und ich kann keinen Vorwärtsschub mehr erzeugen. Hilflos treiben wir erst zurück und dann quer über die hinter uns verhefteten Schiffe. Dabei zeigt sich wieder einmal, wie hilfsbereit die Seglergemeinschaft hier ist. Binnen weniger Augenblicke sind die unbewohnten Schiffe mit Seglern benachbarter Boote bemannt, die uns wegdrücken und so ärgeren Schaden verhindern. Über Funk teile ich Ruedi, der mit Doris unsere Leinen entgegennehmen wollte mit, wo uns der Schuh drückt. Er verbreitet die Meldung unter den Seglern, die mittlerweile auf dieser Seite des Steges zusammengelaufen sind und auch hier wird schnell reagiert. Mit einem Fender wird uns eine Leine zugetrieben, die von hilfreichen Händen, die, samt ihrer Besitzer, mittlerweile auf unseren Bug geklettert sind, von jenen an diesem befestigt und ANGICAMARO  von den Booten weggezogen. In der Zwischenzeit konnte ich den Bowdenzug zumindest soweit stabilisieren, daß ich wieder Gas geben kann und einer motorunterstützen Einfahrt in unseren Slip steht nichts mehr im Weg. Der Rest ist Routine. Schnell reicht Annemarie die Leinen runter und wir sind verheftet. Uff. Bis auf einen abgebrochenen hölzernen Flaggstock auf einem unbewohnten Schiff hat es keine Schäden gegeben. Die Marinaleitung nimmt das auch recht leicht. „Shit happens“ ist die Bemerkung des Managers, als ich zum Einchecken ins Büro komme. Wegen des Flagstockes soll ich mir keine Sorgen machen und er ist sicher, wir können das unbürokratisch und ohne großen Aufwand regeln.

20 Seemeilen unter Fock in weniger als 3 Stunden…

28.2. Chichime – Portobelo

Um 7:45 brechen wir zu unserer vorletzten Etappe in der Karibik auf. Sobald wir von dem, die Insel einsäumenden Riff, frei sind, setzen wir, bei weinig Wind und starker Bewölkung, Großsegel und Fock und bergen sie erst wieder in der Bucht von Portobelo. Die Bewölkung nimmt zunehmends ab, der Wind wird etwas stärker und wir segeln die 53 Seemeilen mit einer Durchschittsgeschwindigkeit von 6,4 Knoten. Auch das Abendessen ist gesichert. Wir fangen eine Spanische Makrele, etwa 45cm lang, gerade groß genug für uns beide. Wären die hohen Wellen, die uns seitlich treffen und uns ziemlich durchbeuteln, nicht gewesen, hätten wir den perfekten Segeltag erlebt.

15. bis 27.2.2015 Törn in den San Blas Inseln

Gleich vorweg – hier könnten wir auch ein Jahr verbringen. Und wir dürften es auch. Das erste Mal, daß uns von Haus aus ein Jahr Aufenthaltsdauer genehmigt wird. Diese gilt für ganz Panama. Karibik und Pazifik. Kostet allerdings satte 433 US Dollar 213,- werden uns beim Einklarieren in Porvenir für das Cruising Permit abgenommen und nochmal 220,- vom Immigration Officer.

 Unser Törn durch Kuna Yala, wie die San Blas Inseln von den Kuna Indianern genannt werden, beginnt in den Hollande Cayes. In kurzen Schlägen segeln wir weiter in die Coco Bandera Cayes. Hier haben wir eine Insel für uns alleine. Idylle pur. Zum Strand schwimmen, Inselrunde in 10 min erledigt, Sonnen, den Pelikanen beim Fischen zusehen und wieder zurückschwimmen. Von hier weiter nach Green Island. Erst mal Schock, nachdem wir nun für Tage alleine waren und hinter Green Island doch 10 andere Schiffe liegen. Bleiben drei Tage, kaufen Langusten von den Indianern und erstehen Molas. Von hier geht es weiter nach Nargana. Kleines Dorf. Ergänzen unsere Obst und Gemüsevorräte, kaufen das legendäre Kuna Brot und versuchen, eine lokale Sim Karte mit Internetzugang zu bekommen. Leider funktioniert keine der Karten, die mir eine sehr hilfsbereite und geduldige Indianerin verkauft. Zum Schluß gibt’s Geld zurück aber weiterhin kein Internet. Per Dinghi erkunden wir auch den Rio Diablo. Wie die Einheimischen auch, holen wir uns am Ende der schiffbaren Strecke einen Kanister Süsswasser. Und natürlich baden wir auch im Fluß. Wegen der angeblich vorkommenden Krokodile aber sehr vorsichtig. Wir bekommen keines zu Gesicht. Am Weg von Nargana nach Salardup in den Naguargandup Cayes verpassen wir unter vollen Segeln nur knapp ein Riff. Annemarie erkennt es und schreit „Links“. Sofort drehe ich nach rechts ab. Und dann sehe ich es auch. Vor uns und weit nach rechts liegt die Untiefe. Also doch nicht „mein Links“ sondern das Echte. Glück gehabt, es geht sich aus.  Auf Salardup ist es traumhaft schön. Wieder erkunden wir die Insel ohne Dinghi, allerdings nehmen wir USD 5 in der Badehose mit. Die investieren wir dann beim Inselwirten in Bier. Abends und Nachts hören wir Schwärme kleiner Makrelen rund um  die ANGICAMARO jagen. Da muss ich mich doch glatt am Fischen versuchen. Klappt und tags darauf gibt’s herrliche Makrelenfilets. Zum Einklarieren müssen wir nach Porvenir. Die Anchorage vor Porvenir ist sehr unruhig, daher verlegen wir uns sofort nach dem Einklarieren in die Lemon Cayes. Ruhige Anchorage auf Sand. Unser Anker fält auf ein-komma-irgendwas Meter Tiefe und wir sitzen während des Ankermanövers kurz einmal auf. In der ersten Nacht hier ist Party angesagt. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang wird auf der Insel Naguarchirdup laute Musik gespielt. Nur langsam können wir einschlafen.  

Die 5 Meilen von den Lemon Cays nach Nalunaga sind anstrengend. Schon die Ausfahrt aus der riffreichen Bucht ist heftig. Ein aprupter, durch ein Riff bedingter  Anstieg der Meerestiefe von etwa 50 Meter auf vier Meter erzeugen aus der offen von der karibischen See einlaufenden Dünung etwa zwei Meter hohe Wellen. Diese trifft uns voll von vorne und bricht über unserem Bug. Wasser spritzt durch die offene Spray Hood bis ins Cockpit. Vor Nalunega dann 4 Versuche an zwei Plätzen, bis der Anker endlich hält. Nalunega liegt neben Wichubhuala. Zwei ursprüngliche, sehr gepflegte und sehr saubere Kunadörfer. Die Indianer begegnen uns freundlich aber reserviert. Hier ergänzen wir unser Gemüse um frischen Salat, Paradeiser (Tomaten) und Avocados. Internet gibt es auch hier keines. Und die Digicel SIM Karte, die wir hier erstehen,funktioniert auch nicht. Am 25. segeln wir dann 7 Nm von Nalunega in die Lemon Cayes. Immer wieder verkaufen uns die Kunas, zu sehr günstigen Preisen, Langusten.  Gestern Langustenrisotto, heute Gnocci mit Languste. Verhungern müssen wir hier nicht, die Versorgung mit Frischware ist ausreichend. Am 26. Erkunden wir mit dem Dinghi die Ineln der East Lemon Cayes. Hier werden Touristen von Carti mit Booten hergebracht. Eine Insel ist die Badeinsel, die andere die Verpflegungsinsel. Nach dem Mittagessen werden sie zurückgebracht nd die nächste Schar Touristen wird angekarrt. Am 27. Motoren wir dann 2 ½ Meilen bis in die Chichime Cayes. Hie ankern wir hinter der Insel Uchutupu Dummat  im glasklaren Wasser, auf etwa 3 Meter Tiefe, neben einem Riff. Die riffgespickte Einfahrt ins Ankerfeld zieren, wie so viele Riffe hier in den San Blas Inseln, 2 Wracks. Beim Ankern sehen wir einen Stachelrochen, der langsam unter unserer ANGICAMARO durchzieht. Diesr Platz ist ein schöner Ausklang für unseren Trip durch Kuna Yala. Von 57 zurückgelegten Seemeilen haben wir 50 unter Segel bewältigt.

Tip: Bei Törns rund um Panama den Panama Führer von Eric Bauhaus verwenden. Die Karten aus dem Buch gibt es auch in elektronischer Form – werden von Segler zu Segler weitergegeben, und sind als Download verfügbar.  Sie können auch in OpenCPN importiert und gelesen werden und sind in dieser Region weit genauer, als dieNavionics Karten.

Nargana
Rio Diablo
Wasser fassen
einer der zahllosen, einsamen Sandstrände
auf manchen Inseln gibt´s sogar einen Kuna-Inselwirt
auch unter Wasser gibt es einiges zu sehen...
...
jedem Riff sein Wrack
typisches Kuna Dorf

9. bis 12.2. Auf zu den San Blas Inseln

Schon am Freitag, dem 6.2. verkünden wir im Marina Office, daß wir am Montag um 10:00 auslaufen wollen. Kein Problem, der Agent, der uns den Ausreisestempel und die Zollpapiere organisiert, kommt gleich vorbei. Gleich, natürlich kolumbianische Zeitrechnung. Als er aber um 16:00 immer noch nicht da ist, werden wir unruhig. Ich geh vor ins Marina Büro und frage nach: „Ups, I forgot“ ist die Antwort der immer freundlichen und hilfsbereiten Lady. Sie ruft ihn aber gleich an und er kommt auch noch vorbei, bevor wir zum Abendessen in die Stadt aufbrechen. Kein Problem meint er, wenn wir am Montag wegwollen, holt er die Pässe am Sonntag ab. Wer am Sonntag nicht kommt, ist der Agent. Zufällig treffe ich ihn aber doch noch am Marinagelände, und ja, er erinnert sich an uns und verspricht mit „manana, a las oche“ (morgen um 8 Uhr). Wir sind fertig und wer nicht kommt ist der Agent. Also mit 10 wegfahren wird nichts. Um 10 Uhr holt er endlich die Pässe und um 14:00 ist er dann endlich mit den Ausreisestempel und dem Zarpe (Zoll und Ausreisedokument) wieder bei uns. Also Leinen los und vor bis zur Tankstelle. Dort ist gerade Schichtwechsel. Also müssen wir auch hier warten. Eine Stunde später legen wir dann endgültig in Sta Marta ab. Böiger Wind bis zu 25 Knoten erwartet uns in der Bucht von Sta Marta. Also weg mit wenig Segel. Später können wir ausreffen. Kurze steile Wellen und wenig Wind prägen dann die erste Nachtfahrt. Am Morgen setzen wir dann den Gennaker. Dieses 140m2 große Leichtwindsegel macht uns schnell. Aber nicht so schnell, daß wir die Zeitverzögerung durch den Agenten aufholen können. Am Abend frischt der Wind auf und wir wechseln auf die Genua. Insgesamt nur mehr 100m2 statt 175m2 Segelfläche (inkl. Großsegel). Trotzdem sausen wir durch die Nacht. Eines wird uns schon klar: wenn wir so schnell weitersegeln, kommen wir in der Dunkelheit in die riffreichen San Blas Inseln. Das wollen wir in keinem Fall: Also verkleinern wir am 11. trotz gutem Wind die Segelfläche (Groß Reff2 und Fock statt Genua). Damit werden wir langsamer. Immer noch nicht langsam genug, also drehen wir im Morgengrauen des 12, die Inseln schon in Sicht, bei. Beigedreht treiben wir mit 1 bis 2 Knoten weiter unserem Ziel zu. Nach einer Stunde Rast nehmen wir wieder Fahrt auf und erreichen die Einfhart zu den westlichen Hollande Cays bei gutem Licht. Um 9:30 fällt der Anker in wunderschöner „Inselwitzumgebung“.

Fazit: 295 Nm in 2 Tagen, 18 Stunden und 40 Minuten, das ergibt einen Schnitt von 4,43 Knoten, somit die langsamste Überfahrt seit Beginn unserer Reise, und das durch eine der wegen Wind und

Welle gefürchtetsten Seegebiete rund um den Äquator.

Annemarie: Das war die erste Überfahrt, ohne Seekrankheit, dh keine Tabletten, trotz täglichem Kochen!!!!!!

unter unserem Obst sieht man Sta Marta
Meditation mit Genacker
...
erster Eindruck der San Blas Inseln
Als Ankommensdinner gibt's Wiener Schnitzerl
...

15. bis 18.1.2015 Curacao – Kolumbien, Sta. Marta

Ausklariert wird am 14. in Willemstad. Dabei erfreuen wir uns ein letztes Mal an den Einkaufsstrassen und den netten Beisln. Den Vormittag des 15. nutzen wir zum Säubern des Dinghis, Brot backen, Erdäpfelgröstl vorkochen  und zum aufklarieren der ANGICAMARO. Noch ein kleiner Imbiss und dann geht’s los. Nach mehr als einer Woche in Spanish Waters ist die Ankerkette voll Bewuchs. 45 Minuten dauert daher das Anker auf Manöver. Halbmeterweise putze ich mit einer Drahtbürste die Algen von der Kette. Der erste Tag beginnt im Geschwindigkeitsrausch und wie jeder Rausch so endet auch dieser mit Ernüchterung. Der Wind dreht und schwächelt. Mit 4 Knoten quälen wir uns durch 1,5 bis 2 m hohe Wellen und durch ein Ankerfeld mit 25 Tankern und Cargoschiffen. Natürlich mitten in der Nacht. Etmal Tag 1:  142 Nm. Tag 2 beginnt in Fortsetzung des ersten Tages mit einer Verlängerung des Jammers. Es rollt und wir segeln langsam gegen Westen. Tagsüber brist der Wind auf und wir machen durchschnittlich 5 Knoten Fahrt.Die Wellen werden flacher und das Rollen lässt nach.  Annemarie verwöhnt uns kulinarisch. Etmal Tag 2: 128 Nm. Nachdem wir an der Peninsula de Guajira in weitem Abstand vorbeigesegelt sind, wechseln wir im Sonnenaufgang  von Kurs 270 auf 220. Dazu müssen wir Halsen. Die ausgebaumte Genua muss auf der Backbord abgebaut werden und auf der Steuerbordseite wieder gesetzt werden. Hantieren mit dem 5 Meter langen Baum bei Wellengang ist immer spannend. Morgensport inklusive. Wir haben traumhafte Bedingungen. Fast keine Welle und wenig Wind. Wunderschöner Anfang des letzten Tages dieser Etappe. Tagsüber sind wir schnell, am Abend dreht der Wind sodaß wir platt vor dem Wind segeln. Mitten in der Nacht dreht er wieder zurück und frischt auf. Jetzt sausen wir mit 6 bis 7 Knoten Richtung Cabo La Aguia und Isla La Aguia. Kurz nach Sonnenaufgang des 18. runden wir das Cabo La Aguia bei recht starkem Wind. In Böen messen wir fast 40 Knoten. Aber kaum sind wir um die Ecke ist alles ruhig. Langsam, von Delfinen und vielen Vögeln begleitet,  segeln wir in die Bucht von Santa Marta. In der Marina Sta. Marta werden wir freundlich empfangen. Die Marina stellt kostenlos den Agenten für das Einklarieren, da hier die Behörden sehr kompliziert sind. (375 Nm in 3 Tagen, 19 Stunden und 30 Minuten)

 Tip: Vor dem Einlaufen in die Sta. Marta Marina auf UKW 72 anmelden.

2.1.2015 Von Bonaire zurück nach Curacao

Regenböe am Ankerplatz von Spanish Waters

Unsere Freunde Doris und Roland fliegen am Sonntag wieder nach Hause, Abflug ist von Curacao. Also zurück an den Start nach Spanish Water.  Alle Wetterprognosen deuten auf Starkwind. Zum Glück von hinten. Diesmal segeln wir „Downwind“.  Bei Windstärke 6 und später 7 Beaufort legen wir die 42 Seemeilen in weniger als 7 Stunden zurück.  Inklusive Barracuda.

26.12.2014 Spanish Waters (Curacao) – Kralendijk (Bonaire) …

… oder “Gentlemen Sail Downwinds”. Wir waren nicht “gentlemenlike”  unterwegs. 40 Seemeilen gegenan, bevor wir unter Motor die letzten Meilen zurücklegten, um vor dem Sonnenuntergang noch eine Boje vor Kralendijk zu finden. Diesmal waren wir zu viert unterwegs. Doris und Roland, die seit einer Woche bei uns zu Besuch sind, haben den Ritt tapfer mit uns mitgemacht. Zwar etwas grün im Gesicht, aber der „Sundowner“ hat dann schon wieder geschmeckt. Und Annemaries Spaghetti mit „Sugo con Pulpo“ haben uns hervorragend geschmeckt…

18.12.2014 Willemstad – Spanish Waters Anchorage

Am 17. können wir fertig einklarieren. Die  Immigration Beamten sind freundlich, aber langsam. Dann noch zur Port Authority. Wir brauchen ein „Anchor Permit“. Kostenpunkt USD 10,-. Dieses Permit erlaubt uns, in einem von 4 genau gekennzeichnten Bereichen zu ankern. Wollen wir in eine andere Bucht, müssen wir vorher das genaue Datum wissen und dort dürfen wir nicht länger als 3 Tage bleiben. Kostet wiederum USD 10,-. Curacao ist kompliziert. Wieder zurück in der Marina kaufe ich die neuen WC-Schläuche und endlich ist die Pütz entlastet. Wir freuen uns auf Spanish Waters und ich marschiere frohen Mutes ins Marinabüro um zu bezahlen. Da kommt die nächste Überraschung. Weil wir erst um 11:45 bezahlen und die Abreise bekanntgeben, verrechnen sie uns einen dritten Tag. Wären wir schon um 10 Uhr gegangen, hätten wir nur zwei bezahlen müssen. Auch nach längerer Diskussion ändert sich daran nichts. Wir könnten aber bis zum 19. bleiben. Das wollen wir nicht. Wir wollen wieder in eine Bucht. Also legen wir knapp nach 12:00 ab.  Als wir endlich den Fjord von Willemstad mit seinen Industriehäfen verlassen, kommt die nächste Plage. Die Küstenwache fährt mit ihrem überschnellen Motorboot neben uns und möchte alle Details unserer Reise und von mir wissen. Über Funk stellen sie die Fragen und über Funk antworte ich. Das dauert fast eine halbe Stunde. Damit vergeht die Zeit schnell und wir können in den weitverzweigten und tief eingeschnittenen Fjord Spanish Waters einbiegen. Die Einfahrt ist nur bei guter Sicht zu empfehlen. Das Ankerfeld ist durch GPS Koordinaten genau bezeichnet und mit Bojen markiert. Im zweiten Anlauf finden wir einen guten Platz und wir können entspannen. Das Schiff liegt so ruhig wie nie zu vor an einem Ankerplatz in der Karibik. Dinghi runter und raus in die Pier Bar. Happy Hour und „Sailors Dinner“ erwarten uns. Ein netter Ausklang, der für die Kompliziertheit der Behörden und der Marina entschädigt.

Der Industriehafen von Willemstad...
...und die Anchorage von Spanish Waters.
Happy Hour in der Pier Bar

16.12.2014 Von Kralendijk (Bonaire) nach Willemstad (Curacao)

Natürlich wird es am Vortag spät.  Und na klar doch, dafür schlafen wir heute länger. Und dann legen wir doch ab, etwas später als geplant, um 8 Uhr 30. Und es war gut so. Es erwartet uns Ostwind. Leicht aber beständig. Und somit segeln wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 Knoten Richtung  Südzipfel  Curacao. Erst raumer Wind, dann Vorwind und dann, vor der Einfahrt in den Fjord von Willemstad die Segel weg.  Der Weg in den Fjord wird von einer Pontonbrücke verlegt. Auf UKW Kanal 12 rufen wir den Brückenwärter an. Er gibt uns mit den Worten „ok, ok, ok“ zu verstehen, daß wir uns ein wenig  gedulden müssen. Nach zwei langsamen Kreisen vor der Brücke fuchtelt der Brückenwärter dann wie wild mit den Armen herum. Ich fuchtle „verstanden“ zurück, die Brücke beginnt sich wegzudrehen und wir können durch. Zum Einklarieren legen wir vor dem Zollgebäude an. Am Zoll geht es Ruck-Zuck. Die freundliche Zöllnerin zeigt mir dann noch den Weg zur Immigration (Einreisebehörde), den ich auch leicht finde. Dann das Denkste. Der Immigration Officer, eine Dame, will Annemarie persönlich sehen. Na dann, wieder zurück zum Schiff, abgelegt, in die Marina gefahren und morgen wieder zur Immigration.  Hätte auch nichts genutzt, wenn  Annemarie gleich mitgekommen wäre. Denn um fertig einzuklarieren, müssen wir auch zur Port Authority, und die sperrt um 16:00 zu. Wir sind aber erst um 16:30 beim Zoll angekommen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit legen wir in der Curacao Marina an.

Das obligate Foto nach hinten - Kralendijk mit Kreuzfahrer
Nach der Südspitze von Curacao im Butterfly
Erste Ansichten von Willemstad

25. bis 28.11. Von Tobago nach Bonaire

Der Start war holprig. Unsteter Wind aus Ost, dann Südost macht unseren geplanten Kurs unmöglich. Die Vorhersage war 15 bis 20 Knoten aus Nordost. Erst nach einiger Zeit, als wir uns von Tobago freigesegelt hatten, stellte sich dann wirklich Wind aus Ostnordost (ENE) ein und wir können den richtigen Kurs anlegen und auch unsere Geschwindigkeit steigt. Am Nachmittag hängt sich dann auch noch ein Wahoo an unsere Angel. Aber so sanft, daß der „Auslösemechanismus“ gar nicht anspringt. Per Zufall sehe ich, daß die Schleppleine gespannt ist und probiere.  Und tatsächlich… Hat hervorragend zu den Erdäpfelgrösteln gepasst. Und auch das Etmal (innerhalb von 24 Stunden gesegelte Strecke) paßt. 177 Seemeilen in 24 Stunden. Leider bleibt es nicht so. Der Wind dreht am Nachmittag des 26. mit unsteter Stärke nach Osten. Keine Rauschefahrt mit bis zu 9 Knoten mehr. Dafür aber auch weniger Welle und insgesamt ruhiger.  In der Nacht frischt der Wind dann wieder auf und es wird eine der bislang schönsten Nachtfahrten. Keine Welle, angenehmer Wind und sternenklar. Unser Weg führt uns in gehörigem Sicherheitsabstand entlang Venezuelas Küste. In der Nacht ist besondere Vorsicht geboten, weil sehr viele Tanker herumfahren. Fliegende Fische fallen zuhauf an Deck. Etmal für Tag 2: 146 Seemeilen. Am dritten Tag (27.) wollen Meer und Wind nicht, wie wir wollen. Für schönes Segeln müssten wir entweder einen Kurs auf die Dominikanische Republik oder nach Venezuela anlegen. Wollen wir aber nicht, also schaukeln wir mit ausgebaumter Genua vor dem Wind. Das merken wir auch am Etmal. Nur mehr 123 Seemeilen schaffen wir. Am Morgen des 28 wird es deutlich besser. Wir wechseln den Bug und aus einer Vorwindschaukelei  wird super Segeln mit halbem Wind.Bei maximal 10 Knoten Wind sind wir immerhin 7 Knoten schnell.  Kurz vor Sonnenuntergang legen wir vor Kralendijk im glasklaren Wasser an einer Boje an. Für die 503 Seemeilen von Charlotteville (Tobago) nach Kralendijk (Bonaire) haben wir 81 Stunden und 50 Minuten benötigt. Unser Pumpklo ist nun endgültig hinüber. Aber wir haben ja die Pütz (fachsprachlich für Kübel). Das unangenehme beim Entleeren ist das schlechte Gewissen. Hier hat es glasklares Wasser und die neben uns liegenden Schiffe,……. Naja.  Zähne zusammen und durch, bis Ersatz da ist…

Wahoo
einer von unzähligen
es geht uns gut
...
Genusssegeln
ein erster Blick auf Kralendijk

28. – 30.10.2014 Von der Prickly Bay (Grenada) in die Pirates Bay (Tobago)

Ausklariert wird noch in der Clarkes Court Bay. Danach dürfen wir noch 24 Stunden in Grenada bleiben. Wir verlegen uns in die Prickly Bay, um uns von unseren Freunden von der Tifricat, der Selivra, der Mauna Loa und der Sapphire zu verabschieden. Die Prickly Bay Anchorage und die Marina Bar wirken auf uns wie eine Schrebergartensiedlung mit Schutzhaus. Nur nicht so urig. Ausserdem liegen wir sehr unruhig. Wir sind froh, als wir uns am 29. etwa um die Mittagszeit auf den Weg nach Tobago machen und fragen uns, warum diese Anchorage so beliebt ist. Es gibt weit ruhigere und schönere Plätze in Grenada. Leider war der Wind schwächer als vorausgesagt, also wollten wir nicht segeln. Unter Motor auf dem direkten Weg waren wir dann um einiges schneller, kamen daher noch im Finsteren an. Bei Dunkelheit in ein, noch dazu unbekanntes, Ankerfeld einfahren, ist immer spannend. Wir bleiben am Rand der Anchorage (bei 20m Wassertiefe) und lassen all unsere Kette raus. Am Morgen, wenn wir wieder sehen, werden wir umankern. Dann geht’s zum Einklarieren.

Ungewohnt, diesmal geht die Sonne hinter uns unter...
Wunderschön, Pirates Bay vor Charlotteville

22.10.2014 Wieder unterwegs in die Clarkes Court Bay

Am Tag vor der Abfahrt noch eine Pina Colada mit Cocoswasser aus einer Trinknuss. Die Finger sind noch dran...

Nach einem Monat schleifen, spachteln, streichen und anderen Arbeiten sind wir am 20. wieder ins Wasser gegangen. An eine Boje in St. Davids Harbour, so heißt die Bucht, an deren Scheitel die Grenada Marina liegt. Zwei Tage bleiben wir hier in wunderschöner Landschaft und wir bereiten unsere ANGICAMARO wieder auf das Segeln vor. Bei leichtem Wind schlagen wir die Fock an. Danach motoren wir die knapp 6 Seemeilen bei schwachem Wind und hohem Wellengang in die Clarkes Court Bay. Das Dinghi ziehen wir nach. Wir schleppen es immer mit zwei Leinen. Diesmal hat sich das bewährt, der Dinghigriff ist abgerissen und mit ihm auch die Hauptleine. Wieder einmal schwören wir uns, das Dinghi niemehr nachzuschleppen…

16.9.2014. Auf in die Werft (Grenada Marina)

Alle unsere Freunde aus der Port Louis Marina wünschen uns noch Alles Gute. Martin, ein Marinaarbeiter, bringt uns frisches Obst zum Abschied. Dann kurz ins Marinabüro, die Rechnungen prüfen, zum Zoll um das Transit Permit zu erneuern und dann gehts los. Seglerbeine haben wir nach der langen Segelpause noch gar nicht. Gott sei Dank ist Wind und Welle prima. Nach ein paar Meilen geht’s wieder. Wir hängen sogar die Angel  raus: Auf den Köder schreiben wir als Wunschfisch Mahi Mahi. Leider wird uns der Wunsch nicht erfüllt. Anstelle des Mahi Mahi hängt ein stattlicher Barracuda am Haken. Den wollen wir wieder freilassen, da die Barracudas Ciguaterra in sich tragen können  und dieses Gift für Menschen unangenehme Folgen hat. Ich werfe den Fisch wieder ins Wasser und gebe volle Leine in der Hoffnung, daß er den Haken lösen kann. Funktioniert nicht. Also Fisch wieder an Deck, Zange her und versuchen, den Haken so loszukriegen. Spannend, zwischen den scharfen Zähnen herumzuwerkeln. Leider gelingt es nicht. Erst mit dem Messer bekomme ich den Haken frei, was dem Barracuda aber nichts mehr hilft…

Da wir die Segel abgeschlagen haben, waren es reine Motormeilen. Die letzte Nacht vor dem Hard verbringen wir dann noch an der Boje. Wau, nach 3 Monaten wiedermal  buchteln,……

Abschied von St. Georges
ein (leider zu großer) Barracuda
den Haken kriege ich auch mit der Zange nicht raus

9.5. bis 20.6.2014 Der Süden Grenadas

Hog Island

Im Süden Grenadas gibt es eine Menge guter Ankerplätze und Marinas. Wir haben Zeit, diese Buchten ausgiebig zu erleben. Von Clarks Court Bay nach St. Davids Harbour. Von St. Davids Harbour verlegen wir uns nach Hog Island. Dies ist die wohl ruhigste Anchorage in der Gegend. Viele sind hier hängengeblieben. Und viele haben ihr Schiff einfach hier verankert und sind wer weis wohin gefahren. Einige der Schiffe haben die besten Zeiten schon hinter sich. Einige der hier hängen Gebliebenen sicher auch schon. Andere leben hier am Schiff, fahren täglich mit dem Dinghi zur Arbeit und die Mütter bringen die Kinder zur Schule. Eine interessante Gesellschaft. Wir fahren besser wieder ab, damit wir nicht auch… Dann Clarkes Bay.  In der täglichen Funkrunde auf VHF 66 (funnktioniert von Union Island angeblich bis Trinidad) hören wir vom vielfältigen Angebot in den Buchten. Hier ein BBQ, da eine Pizzanight, dort ein Konzert, in der Früh Yoga, Pilates oder TaiChi. Immer was los hier. Am 20. Juni setzen wir vor der „Sommerpause“ ein letztes mal die Segel und segeln nach Saint Georges in die Port Louis Marina.

In der Karibik haben wir nun seit unserem Landfall in Antigua 405 Meilen zurückgelegt.

Stay tuned...

6.5.2014 Tyrell Bay – Clarkes Court Bay (Grenada)

Clarkes Court Bay

Nach einem Super Abendesssen in der Lazy Turtle Pizzaria fallen wir am Abend des 5. Sehr müde in unsere Kojen. Müssen ja zeitig auf, weil wir in den Süden Grenadas wollen. Den Anker hab ich schon am 5. klariert, er hat sich in einer alten Mooringtrosse verheddert – hab ich bemerkt, als ich den Sitz des Ankers schnorchelnderweise überprüft habe. Also hintauchen und freischneiden. Danach neu ankern und hoffen, daß er sich nicht wieder verhängt. Anker auf war dann am 6. ein Kinderspiel. Nicht so die Überfahrt. Wind aus Ost – Süd –Ost und Wellen machen den Ritt an der Luvküste Grenadas zu einem unvergesslichen Ereignis…

3.5.2014 Chatham Bay (SVG) – Tyrell Bay (Carriacou, Grenada)

Der Abschied aus der Chatham Bay fällt schwer. Das Wasser war klar, fast keine Strömung, also ideal zum Schwimmen und Schnorcheln, und ein Liegeplatz, auf dem es nicht schaukelt. Die Fallböen sind zwar stark, stören aber nicht sonderlich. Am 2.5. feiern wir mit der Crew der Mustang Sally (Roger, Peggy and Sue) Peggys Geburtstag. Auch ein Charterschiff voller Österreicher ist in der Bucht. Ein lustiger Abend. Am 3. in der Früh ist es dann soweit. Anker auf und ab Ricthung Carriacou. Guter Wind macht uns schnell und so fällt unser Anker schon kurz nach Mittag in der Tyrell Bay. Nach der landschaftlich wunderschönen Chatham Bay ist es hier gewöhnungsbedürftig. Rostige Bargen (Lastenkähne) und ebensolche Tugboote verzieren die Einfahrt. In der Bucht selbst liegen viele Boote, aber nicht alle sind bewohnt. Also ein eher trostloser erster Eindruck. Wird schlagartig besser, als wir zum Einklarieren fahren. Nette Strandbars, nette Menschen…

Blick in die Chatham Bay
Clifton
Österreicher Abend

24.4. – 2.5.2014 Canouan – Mayreau – Tobago Cays – Union Island

Eine kurze, flotte Überfahrt bringt uns von Canouan in die Salt Whistle Bay auf Mayreau. Im glasklaren Wasser, zwischen einigen Bojen, fällt unser Anker. Vor uns Palmen und Sandstrand. Und ein frecher Vogel, der bis ins Cockpit kommt und uns dort einen „Marker“ setzt.

Am Strand laden Bretterbuden zum Sundowner ein. Und auch das Hotelresort wirbt mit Bar, Happy Hour und free WIFI (Internet Zugang). Die Preise sind schon laut Karte überhöht, dazu kommen noch 25% extra (Steuer und Service Charge) und das WIFI funktioniert nicht. Also heim zum Schiff und dort Sundowner geniessen.

Am Morgen des 25. ist dann unser frecher Vogel wieder hier. Diesmal kommt er in die Küche und stibizt sich aus unserem Früchstücksbrei einen Schnalbel voll. Zum Glück „rückstandsfrei“. Am Abend gibt’s noch einmal Languste.

Der 26. wird zum „Halbwandertag“. Wir wandern in die Saline Bay. Auch die ist wunderschön. Und während wir über den Berg wandern, erhaschen wir auch noch einen super Blick über die Cays und das Horseshoe Reef. In den Cays ankern wir dann hinter Petit Rameau.Der Anker hält auf Anhieb. Rein ins Dinghi und an Land. Fast unberührte Natur. Schildkröten und Fische tummeln sich im glasklaren Wasser. Nach einem opulenten BBQ Dinner bei Mr. Fabulous (mit Rasta Haube und Schal) verlegen wir uns in den Kanal zwischen Petit Rameau und Petit Bateau. Hier stehen wir viel ruhiger, da es zwischen den Inseln keinen Schwell gibt. Anstelle des Schwells tritt Strömung und Wind. Solange die beiden in die gleiche Richtung stehen, ist alles super ruhig. Um Mitternacht kentert jedoch die Strömung (kommt wegen Gezeitenwechsel aus der anderen Richtung), und dann bekämpfen sich Wind und Strömung. Was den Effekt hat, das unsere ANGICAMARO quer zu Wind und Strömung steht und wir mit Lage schlafen. Irgenwann kentert die Strömung wieder und alles wird wieder ruhig.

29.4. Chatham Bay auf Union Island: Eine gut geschützte Bucht, recht ursprünglich. Sandstrand. Zuviele Beisln kämpfen um die viel zu wenigen Kunden (Bootscrews). Soblad unser Anker hält, ist auch schon Vanessa hier und stellt ihr Angebot vor: Happy Hour von 3 – 6, Bier und Rum Punch für 5 EC, BBQ am Abend… Sie macht es aber nicht aufdringlich sndern auf eine charmante Art, die uns gefällt, also Dinghi runter und raus an den Strand. Wird ein netter Abend mit Seglern aus Belgien.

Mittwochs marschieren wir dann nach Clifton zum „shoppen“. 1 1/2  Stunde Fußmarsch auf kaum befahrenen Strassen, dann sind wir da. Das Angebot an Obst und Gemüse ist ähnilich dem anderer Inseln, nur teurer. Hier wächst sehr wenig, daher muss alles von den anderen Inseln angekarrt werden, das spüren wir dann am Preis.

Da wir hier wenig bis gar keine Strömung haben,verwende ich erstmals die gesamte Tauchausrüstung,  mit Flasche und allem was dazugehört, zum Reinigen des Unterwasserschiffes. Mittlerweile ein kleines, fahrbares Korallenriff. Die Unterwasserarbeit ist gewöhnungsbedürftig, geht dann aber gut voran.

Am 2.5. klarieren wir, wieder nach einem 1 1/2 - stündigen Fußmarsch quer über die Insel in Clifton aus.

Les Salines, Mayreau
Atlantikseite der Salt Whistle Bay
Tobago Cays, Petit Bateau
In den Cays
BBQ bei Mr. Fabulous
Ashton, am Weg nach Clifton
Vanessas Beach Bar and Restaurant
Gleich geht's unters Schiff

20.4.2014 Bequia – Canouan

Bei starken Böen bereiten wir uns zum Ablegen vor. Aussenbordmotor verstauen, Dinghi aufs Vordeck, Lazybags für das Großsegel öffnen und zum Setzen vorbereiten, Sämtliche Flaschen und das Geschirr wegräumen, auch wenn wir nur etwa 19 Seemeilen segeln werden. Und dann Anker auf.

Da wir in der Bucht starke Böen haben, segeln wir viel zu stark gerefft weg. Nach ein paar Meilen im offenen Meer reffen wir aus. Und siehe da, es läuft. In der weitläufigen Charlestown Bay lassen wir in türkisfarbenem Wasser den Anker fallen. Der Ort strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Ein Boatboy bietet uns frische Langusten an, nur will er sie erst für uns fangen. Wird nichts. Am Tag darauf kommt ein anderer Boatboy, und der hat welche. Zu einem sagenhaft günstigen Preis von 40 EC (etwa 13 EUR) und einer Dose Bier bekommen wir 4 Stück. Natürlich leben die noch. Ich borge ihm unser Messer und dann leben sie bis auf eine nicht mehr. Wir freuen uns schon auf ein wohlschmeckendes Langustendinner...

15.4.2014 Blue Lagoon – Bequia

Glasklares Wasser in der Admirality Bay

Die Hauptinsel von St. Vincent zu verlassen fällt uns nicht leicht. Aber wir bleiben ja noch in den Grenadinen, die politisch zu St. Vincent gehören. Bequia ist unser nächster Stop. Nur 1 ½ Stunden unter Segel und wir sind dort. In der Admirality Bay ankern wir in glasklarem Wasser. Kurz vor Sonnenuntergang unternehmen wir eine erste Erkundung in den Hauptort  Port Elizabeth.

9.4. Kearton Bay – Blue Lagoon

Blue Lagoon

9 Seemeilen unter Motor, erst ohne Wind, dann mit Wind und Strömung von vorne. Spannend noch die Einfahrt in die von Riffen umrandete Blue Lagoon. Sind nun an Mooringbojen mit Bug- und Heckleinen festgemacht (40 EC$ pro Nacht).

7. u. 8.4. St. Lucia, Marigot Bay – Soufriere – St. Vincent, Keartons Bay

10 Seemeilen Genussegeln von Marigot Bay nach Soufirere. Die Bucht von Soufriere ist an der Nordseite vom großen der beiden Pitons begrenzt. Tolles Panorama. Schon 5 Seemeilen vor der Bucht kommt uns der erste Boatboy entgegen und offeriert seine Hilfe beim Anlegen. Es darf in der Bucht nicht geankert werden, also müssen wir für 50EC$ (nominal 54EC$) an eine Boje.  3 EC sind ungefähr 1 EUR. Gleich nach dem die Leinen festgemacht sind, werden wir von Boatboys regelrecht belagert. Wir können aber ausser Obst nichts brauchen. Der Schwell in der Bucht ist enorm. Die Nacht eine Qual. Manchmal glauben wir, wir schlafen in einem fahrenden Boot, so werden wir hin- und hergeschaukelt. Auch diese Nacht vergeht und wir brechen gemeinsam mit den Mucks um 7:00 Richtung St. Vincent auf. Etwa 40 Seemeilen liegen vor uns. Zwischen St. Lucia und St. Vincent setzt uns starker Strom zu, und so werden die ersten 25 Seemeilen zur echten Herausforderung. Manchmal machen wir 6 Knoten Fahrt durchs Wasser, sind aber über Grund nur mit 3 Knoten unterwegs. Als sich die Situation dann bessert und unsere ANGICAMARO zu laufen beginnt,bricht die Genuareffleine wieder einmal und wir müssen auf die Fock wechseln (und ich muss mich wieder vor auf den Bugspriet setzen und die Genua händisch wegrollen – haben wir ja am Atlantik schon geübt…). Mittlerweile ist die Strömung fast weg, der Wind hat auch aufgefrischt auf 20 bis 25 Knoten und wir zischen wieder dahin. Vorbei an Wallilabu (ebenfalls mit Kulissen vom Film Pirates of the Caribian) in die Keartons Bay. Auch entlang der Küste werden wir bereits weit draußen von Boatboys angesprochen, die uns jeweils in ihre Buchten holen wollen. Wir haben aber schon im Rockside Cafe (Keartons) vorreserviert . In der Keartons By liegen wir mit Vorleine an einer und (extra)langer Heckleine an einer zweiten Boje. Somit wackeln wir kaum, schwojen nicht und genießen diesen ruhigen Platz.

Noch in der Marigot Bay
Kurz vor Soufirere - die Pitons
Wallilabu - Pirates of the Carribean Museum - hier Jonny Depp
Und ein Teil der Filmkulisse. Überall in der Karibik werden die Drehorte stolz präsentiert.
Keartons Bay
Und daneben ist unser "Parkplatz"

5.4.2014 Rodney Bay – Marigot Bay

Marigot Bay

Nach mehr als einer Woche in der Rodney Bay, und einem wunderschönen Abschiedsabend im Jambe de Bois – mit super Live Musik und gutem Essen -  segeln wir weiter in die Marigot Bay. Ein Highlight unseres bisherigen Karibik Törns. Rundum geschützt, von Regenwald und Palmen umgeben liegen wir nun gemeinsam mit der Muck an einer Boje. Diese Art, an Bojen zu liegen, ist ein Novum für uns. Hat aber gut geklappt. Nur um den Preis mussten wir diskutieren, wollten sie doch die Boje jedem Schiff extra verkaufen. Letztendlich haben wir uns aber durchgesetzt und nur 80 EC, das entspricht 30 USD, pro Trag bezahlt. Mit Rechnung. Nur für den Service (das Leinenhandling) haben sie mich noch um einen kleinen Tip angeschnorrt. Dabei haben sie so herzerweichend dreingeschaut, daß ich nachgegeben habe. Hat noch 20 EC extra gekostet.

26.3.2014 Martinique, Ste Anne – St. Lucia, Rodney Bay

Der  Wind verspricht angenehmes Segeln, Halbwind bei ca 15 kn.  Also setzen wir noch am Ankerplatz das neu genähte Großsegel und legen unter Segel ab. Dann Fock. Wunderbare 20 Seemeilen unter Segel. Als Krönung für diesen super Segeltag fangen wir auch noch einen 65cm langen Barracuda.

Am Abend gibt es einen Österreicher-Abend. Annemarie, Bernhard und Jan von der L’Avenire empfangen uns in der Bucht. Die drei hatten wir in La Gomera vor ihrem Absprung in die Karibik kennengelernt.  Wir verbringen einen netten Abend gemeinsam mit ihnen und noch weiteren Österreichern bei Pizza und Bier.

Zur Anchorage: Zuerst ankern wir im Süden der Bucht. Dort hält der Anker aber nicht besonders, da der Untergrund aus lauter Felsen und Korallen besteht. Nur vereinzelt Sand. Daher ankern wir um, näher an die Einfahrt in die Lagune. Dort ist Sandgrund, in dem der Anker gleich auf Anhieb hält. Auf UKW Kanal 68 gibt es jeden Tag um 08:30 Lokalzeit ein Cruisers Net. Erinnert uns ein wenig an die Marmaris Zeit...

Catch of the day: Barracuda
In der Rodney Bay Anchorage

21.3.2014 Le Marin – Anse Ste. Anne

Nach dem Ablegen kreisen wir etwa eine Stunde vor der Tankstelle, bis wir endlich drankommen. Diesel und Dinghibenzin muß aufgestockt werden. Nach dem Tanken motoren wir gemeinsam mit der Muck die zwei Meilen bis Ste. Anne. Der Anker hält hier super. Bisher der beste Ankergrund unserer Reise durch die Karibik. Ste. Anne ist ein sehr ansprechender Urlaubsort mit wunderschönem Sandstrand.

Hauptplatz von Ste. Anne

17.3.2014 Anse d’Arlets – Le Marin Marina

Aurevoir Anse d'Arlet

Schon beim Abmontieren des Dinghimotors vor der Abfahrt ist der starke Schwell störend. Als wir dann an das Südwestkap beim Diamond-Rock kommen, ist die gegenanlaufende Welle, die auch den Schwell in der Ankerbucht verursacht hat, richtig unangenehm. Zwei Meter oder mehr steigt der Bug auf, bevor er mit einem gewaltigen Bumms wieder auf die Wasseroberfläche klatscht. Wind mit 20 Knoten auf die Nase verstärkt die unangenehme Situation noch. Zum Glück ist der ganze Zauber nach 2 Stunden vorbei und wir laufen unter normalen Bedingungen in der Cul de Sac de Le Marin ein. Die ist die wohl geschützteste Bucht von Martinique, vielleicht der ganzen Karibik. Eine Nacht ohne Wackeln und Ankerkettengeräusch in einer der größten Marinas „Europas“.

Den Marinaaufenthalt nutzen wir zum Bunkern, Wasserfassen, Großsegel nähen lassen, Entrosten, Wäsche waschen etc.

10.3. – 12.3.2014 Anse Mitan – Grande Anse d‘Arlets

In Anse Mitan bleiben wir zwei Nächte. Dann weiter in die Grand Anse d’Arlets, an eine der dort ausgelegten Mooringbojen. Diese sind gratis, weil aus Umweltschutzgründen das Ankern in der Bucht nicht erwünscht ist. Trotzdem gibt es einige, die hier ankern.  Grand Anse d’Arlet ist ein kleiner Ferienort ohne Infrastruktur. Ein kleiner „Supermarkt“ bietet Wein, Spirituosen und Zubehör (Crackers, Chips, Kekse), aber weder Brot noch Gemüse an. Das gibt es in Anse d’Arlet.  Am 11. wandern wir über „Morne Champagne“ von Grand Anse nach Anse. Netter kleiner Ort, Strandbeisln im Sand, Bäcker, Obsthändler und Fleischhauer Freitag und Samstag vormittag. Supermarkt gibt’s auch. Wir entscheiden uns sofort zum Verlegen nach Anse d’Arlet. Auch hier gibt es gratis Bojen. Und rund um uns jede Menge Schildkröten.

Anse Mitan, im Hintergrund Fort de France
Sundowner in Grande Anse d’Arlet
Feuchtbiotop am Morne Champagne
Blick auf Anse d’Arlet

8.3.2014 St. Pierre – Anse Mitan

Beim Ritt von Dominica nach Martinique ist unser Großsegel am Achterliek eingerissen. Genau neben einer Naht. Dies ist schon der dritte Riss an dieser Kante. Die ersten beiden konnten wir mit Segelmachertape reparieren, dieser ist nun zu lang. In Le Marin gibt es gute Segelmacher. Hier werden wir es reparieren lassen. Bis dahin müssen wir uns entweder nur mit dem Vorsegel (bei Wind aus dem richtigen Quadranten kein Problem) oder mit dem Eisensegel fortbewegen. Heute war Eisensegel angesagt. Anse Mitan ist ein kleiner Urlaubsort mit guter Anchorage. Und sehr ruhig.

27.2.2014 Roseau, Dominica – St. Pierre, Martinique

Nach einer weiteren unruhigen Nacht an einer Boje vor Roseau segeln wir heute nach Martinique. Erstes Ziel dort – St. Pierre. Zuerst unter Motor, da im Lee von Dominica sogut wie kein Wind ist. Ändert sich schlagartig, als wir den Schutz der Insel verlassen. Vorausgesagte 15 Knoten Wind aus Ostsüdost entpuppen sich als mindestens 20. Die Richtung stimmt leider schon. Also 20 Meilen gegenan kämpfen. Vor Martinique beim Cap Saint steigert er sich sogar auf bis zu 30 Knoten.  Kurz nach dem Kap ist es dann wieder vorbei mit dem Wind und wir motoren die letzten Meilen bis St. Pierre. Beim ersten Ankermanöver landet unser Anker auf einer Reuse (Fischfalle). Natürlich hält er nicht. Der zweite Versuch klappt.

Abschied von Roseau
Heute segeln wir sehr nass
Mount Pelée, höchster Berg von Martinique
Fischfalle gefischt

25.2.2014 Portsmouth – Roseau, Dominica

20 ereignislose Seemeilen. Anfänglich unter Motor, dann frischt der Wind auf und wir können für fast eine Stunde segeln. Dann wieder kein Wind. Auch in Roseau werden wir von einem Boat Boy empfangen. Sein Name ist Desmond. Er weist uns eine Mooringboje zu, die wir gerne annehmen, und überschüttet uns mit Informationen, was wir nicht alles tun könnten. Wir müssen erstmal in Ruhe überlegen. Das Überlegen, und auch alle anderen Aktivitäten an Bord, sind gar nicht so einfach, da es hier sehr rollig ist.

Blick zurück in die Ruperts Bay
Unser Ankerplatz in Roseau

17.2.2014 Iles des Saintes – Portsmouth, Dominica

„Hi, my name is Providence, like my boat. I am your tourguide and I will be with at your boat when you have anchored” ruft uns der boatboy entgegen, als wir nach 22 gegenan gesegelten Seemeilen  in die Anchorage von Portsmouth einlaufen. Und wirklich, als wir vor Anker liegen ist er da, schenkt uns 3 Grapefruits und klärt uns über die lokalen Gegebenheiten auf. Auch eine österr. Flagge führt er. Für 30 EC (entspricht etwa 10 EUR) fährt er mich mit seinem Boot zum Einklarieren.  Und eine Gastlandflagge besorgt uns Providence auch.  Geschäftstüchtig wie er ist, organisiert er gleich eine Tour durch das Landesinnere von Dominica. Damit der Preis für uns erschwinglich wird, heuert er unser Nachbarboot an, und siehe da sie kommen mit.  Toll unser neuer „guide“.  Wir sind gespannt. Um 8:30 holt er uns morgen mit dem Boot ab.

Als wir wegfahren, verlegen sich auch Steve und Rachel mit ihrer Breeze. Kurz laufen wir nebeneinander.
Dominica in Sicht.
Auf zum EInklarieren.
Kurzer Regenschauer in der Ankerbucht von Portsmouth

11. und 12. 2. 2014 Deshaies – Isles des Saintes

Noch schnell eine Ladung Wasser entsalzen, schwimmen, duschen und dann Anker auf. Zwischenstop legen wir in Pointe Malendure ein. Eine nette Ankerbucht im Custeau Nationalpark. In der Nacht dann Fallböen mit bis zu 30 Knoten.  Das Einschlafen fällt schwer. Bleiben daher nur eine Nacht und motoren und segeln dann weiter zu den Iles des Saintes. Das ist eine Inselgruppe im Süden von Guadelope. Hier ankern wir vor dem Bojenfeld von Anse de Bourg. Wieder weht der Passat auch in der Nacht (eh klar) und wir stehen sehr unruhig (auch klar). Trotzdem fühlen wir uns in Anse du Bourg wohl

Au revoir Guadeloupe
Bon jour Iles des Saintes

5.2.2015 Jolly Harbour (Antigua) – Deshaies (Guadeloupe)

Wir freuen uns auf die nächste, südlichere Insel der Leeward Islands, Guadeloupe. 48 Seemeilen liegen vor uns, daher starten wir früh.  Zuerst kämpfen wir uns aus dem Lee von Antigua. Dann endlich kommt der Wind und mit ihm die Welle. Beide quer zum Kurs. „Halber Wind mit ganzer Welle“. Nach drei Wochen Erholung auf Antigua, in denen wir nur kurze Strecken von einem Ankerplatz zum nächsten zurückgelegt haben, müssen wir uns erst wieder an die Bewegungen des Schiffes gewöhnen. Dauert etwa einen halben Tag und mehrere Segelwechsel, bis ANGICAMARO wieder ruhig läuft und wir wieder eins mit Wind und Wellen sind. Gerade rechtzeitig vor Sonnenuntergang lassen wir unseren Anker in der gut geschützten Bucht von Deshaies fallen. Und zum Abendessen gibt es Spare Ribs. Diese geniessen wir unter der Kuchenbude bei strömendem Regen mit Sturmböen. Das Wetter bleibt die Nacht über so, also Luke auf, Luke zu …

Anmerkung zur Ankerbucht von Deshaies: eine große, bei Passatwetterlage gut vor Wellen und Schwell geschützte Bucht. Beim Ankern den Halt des Ankers auf jeden Fall überprüfen. Der Grund ist voll mit Seegras. Darunter Schlick, der an manchen Stellen sehr weich ist. Besser in der nördlichen Seite versuchen, die südliche hat viele Steine. Infrastruktur von Deshaies ist gut. Es gibt sogar einen Spar.

Sonnenuntergsang in der Anchorage vor Jolly Harbour, am Tag vor unserer Abfahrt
Mit Fock und Groß vor Guadeloupe